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Blattläuse überall!

  • Autorenbild: Ricarda
    Ricarda
  • 8. Juni 2020
  • 2 Min. Lesezeit

Das Thema bei vielen unserer Kunden sind im Moment die Blattläuse. In diesem Jahr scheint es besonders viele von diesen kleinen Blattsaugern zu geben. Das kann auch gut sein, da besonders das schwül-warme Wetter der vergangenen Tage ihre Vermehrung rasant beschleunigt hat. Bei solchen optimalen Bedingungen können aus einer Laus innerhalb von sieben Wochen über eine Million (!) Blattläuse werden. Unvorstellbar!


Auch wenn manche Pflanzen im Moment sehr stark befallen sind, Sorgen sind meist unbegründet: Die Nützlinge stehen schon in den Startlöchern. Ich habe heute am Apfelbaum schon viele Marienkäfereier und winzige geschlüpfte Larven entdeckt. Richtig stark vermehren die schönen Käfer sich erst, wenn genügend Futter vorhanden ist und das dürfte jetzt der Fall sein.

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Marienkäfer sind nicht die einzigen Insekten, die Blattläuse jagen. Auch die Larven der filigranen hellgrünen Florfliegen vertilgen in ihrem Leben hunderte von Läusen, ebenso die die madenartigen Larven einiger Schwebefliegenarten. Vor allem die Winterschwebefliege wird gezielt zur biologischen Schädlingsbekämpfung eingesetzt. Sie legt ihre Eier mitten in die Blattlauskolonien. Großen Appetit auf Läuse haben auch Ohrwürmer. Wie sie gezielt eingesetzt werden können habe ich bereits in meinem Blog "Nützliche Gartendeko" beschrieben.

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Fressfeinde wie Marienkäfer, Schwebefliegen und Schlupfwespen siedeln sich gerne im Garten an, wenn wir ihnen Lebensräume schaffen, d.h. Pflanzenvielfalt und genügend Versteckmöglichkeiten bieten. Unser Marienkäfer liebt unter anderem auch die Blütenpollen von Ringelblumen, Schmuckkörbchen (Cosmea), Dill und Löwenzahn. Schwebefliegen „fliegen“ auf Doldenblütler und bei uns im Garten besonders auf verschiedenste Skabiosen. Zudem sind sie auf ein ständiges Blütenangebot angewiesen.


Gesunde Pflanzen haben zudem meist wenig Probleme mit Läusen und werden oft auch seltener befallen. Weist eine Pflanze jedes Jahr einen starken Schädlingsbefall auf, kann das auch ein Hinweis auf den falschen Standort sein. Ausnahmen sind hier der Holunder, der Wermut

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und der Jasmin, sie haben auch am richtigen Platz fast immer schwarze Läuse! Allerdings ist hier der Spuk auch ohne unser Zutun nach einigen Wochen wieder vorbei.

Bei Blattläusen an jungen Obstbäumen ist allerdings Vorsicht geboten. Läuse können nämlich gefährliche Viruserkrankungen, wie die Scharkakrankheit übertragen und den Baum stark schädigen. Hier ist es sinnvoll, stark befallene, junge Triebe zu entfernen. Ameisen beschützen „ihre“ Läuse vor Marienkäfern, darum ist es sinnvoll, Leimringe an den Baumstämmen anzubringen. Das hält die Ameisen von den Obstbäumen fern.


Trotzdem, auch wenn unsere befallenen Pflanzen eine zeitlang nicht schön aussehen, steht doch die Blattlaus am Anfang der Nahrungskette und hilft dadurch auch unseren Vögeln genug Futter zu finden. Deshalb sollten wir den Versuch wagen und den Nützlingen die Chance geben, ein natürliches Gleichgewicht im Garten herzustellen!

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© Rikarda Schöberl

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