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Dufterlebnisse mit Colaraute & Co

  • Autorenbild: Ricarda
    Ricarda
  • 12. Juli 2021
  • 2 Min. Lesezeit

Wenn ich Kinder durch unseren Schaugarten führe, sind duftende Kräuter und Blüten für sie besonders interessant. Kinder lieben Duftpflanzen und lassen sich von ihnen begeistern. Ihr klarer Favorit ist immer wieder die Colaraute, da deren Blätter bei Berührung einen feinen, fruchtigen Duft verströmen, der sehr an Cola erinnert und sich aus ihnen ein leckerer Sirup herstellen lässt.

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Im Moment ist die Colaraute, eine Varietät der Eberraute, wieder in aller Munde.


Allerdings wurde sie schon im Mittelalter in Klostergärten angebaut. Durch ihre Bitterstoffe schenkte sie bei Magenschmerzen Erleichterung, ebenso wurde sie bei Husten und Verschleimung angewendet und vertrieb Darmparasiten. Sogar Hippokrates lobte und empfahl die Eberraute zur Reinigung der Gebärmutter.

Eberrauten sind mit ihren feingliedrigen, filigranen Blättern sehr dekorativ und kommen auch in Terrakottatöpfen gut zur Geltung. Sie sind pflegeleicht und schneckensicher und lieben durchlässige Böden in voller Sonne. Eberrauten zählen zu den Halbsträuchern, d.h. dass der untere Teil der Pflanze verholzt.

Die Eberraute hat einige Unterarten, wie die eingangs erwähnte Colaraute (Artemisia abrotanum var. maritima), die weniger Bitterstoffe enthält, die Zitroneneberraute (Artemisia a. var. citrata) mit ihrem aromatischen zitronigen Aroma und die Kampfereberraute (Artemisia a. var. camphorata) mit ihrem herben moschusartigen Duft. Als Besonderheit möchte ich hier auch die Baumeberraute erwähnen, die bis zu zwei Meter hoch werden kann und einen feinen süßen Duft verströmt, der an Tangerinen erinnert.

Alle Eberrauten kannst du zum Würzen, Aromatisieren und für Teemischungen verwenden. Ihre getrockneten Zweige vertreiben Motten im Kleiderschrank und andere lästige Plagegeister.

Falls der Sommer sich jetzt dann vielleicht mal traut, kannst du dir aus der Colaraute ein erfrischendes Getränk zaubern, das etwas an Cola erinnert und doch ein ganz eigenes Aroma besitzt!


Dafür sammelst du

ein kleines Sträußchen Rautenspitzen,

je zwei Stängel Minze und Zitronenmelisse,

dies gibst du in einen Topf, kochst es mit einem Liter Wasser auf und lässt es eine Viertelstunde ziehen. Danach seihst du alles ab und gibst den Saft einer Zitrone, noch einmal drei bis vier Spitzen der Colaraute, etwas Vanille, 250 g braunen Kandiszucker und 250 g Rohrzucker dazu. Das Ganze ca. ½ Stunde mit geschlossenem Topf, damit das Aroma erhalten bleibt, einköcheln lassen, nochmals abseihen und in saubere Flaschen füllen.

Geschmackvoller wird der Sirup, wenn du den Rohrzucker karamellisierst. Aber Vorsicht: Den karamellisieren Zucker sehr langsam und vorsichtig dazugeben, da das Ganze sehr aufschäumen kann!

Den Sirup gießt du am besten mit spritzigem Mineralwasser auf.

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Es ist wichtig, dass du nur die Spitzen der Colaraute erntest, damit dein Sirup nicht bitter wird. Der Gehalt an ätherischen Ölen ist im Juli und August am höchsten, darum solltest du mit der Ernte nicht allzu lange warten!

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Eberrauten in den verschiedensten Geschmacksrichtungen bekommst du bei mir in der Gärtnerei.

 
 
 

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© Rikarda Schöberl

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