Kaffeesatz und Eierschalen - zu schade zum Wegwerfen
- Ricarda
- 25. Mai 2021
- 2 Min. Lesezeit
Aktualisiert: 27. Mai 2021
Eine häufige Frage meiner KundInnen ist, wie und mit vor allem mit was sie ihre Pflanzen düngen sollen. In vielen Gesprächen merke ich: Kunstdünger ist out und organischer Dünger in. Und das ist gut, denn Kunstdünger, wie z.B. Blaukorn, der früher bedenkenlos verwendet wurde, reichert den Boden mit Nitraten an. Das ist schlecht fürs Grundwasser und tödlich für Mikroorganismen.
Wer einen gesunden, reichhaltigen Boden möchte, kommt um organischen Dünger nicht herum. Doch der ist teuer und meist auch nur in Plastik verpackt erhältlich. Aber es gibt Abhilfe. Vieles von dem, was in der Küche an Abfällen anfällt, oder im Garten wächst, lässt sich wunderbar als Dünger verwenden.

Hier eine Liste der Küchenabfälle, die du nicht mehr wegwerfen solltest:
Kaffeesatz
Zerkrümelten Kaffeesatz einfach um die Pflanzen herum auf die Erde streuen, locker einarbeiten und (idealerweise) mit etwas Mulch (z.B. Rasenschnitt) abdecken. Ich verwende ihn für alle Pflanzen, besonders gerne aber für Tomaten, Gurken, Kürbis und Zimmerpflanzen. Du kannst den Kaffeesatz auch ins Gießwasser rühren. Aber Achtung: Zu viel Kaffeesatz macht den Boden sauer. Bei Moorbeetpflanzen wie Hortensien, Rhododendren oder Heidelbeeren kannst du bedenkenlos zulangen, ansonsten gilt es, nicht zu übertreiben.
Schwarzer Tee enthält in etwa dieselben Inhaltsstoffe und kann genauso verwendet werden wie Kaffeesatz.
Bananenschalen
Klein geschnitten (oder in der Küchenmaschine zerkleinert) und locker in die Erde eingearbeitet, sind sie ein wunderbarer Dünger, z.B. für Rosen. Aber bitte nur die Schalen von Biobananen verwenden! Sonst holst du dir Spritzmittelreste wie Pestizide in den Garten.

Übrigens: Auf diesem Foto siehst du eine meiner Lieblingsrosen: Die Rambler "Perennial Blue". Ich liebe sie, weil sie überreich blüht, gesund ist und von vielen Bienen umschwärmt wird. Vielleicht auch etwas für deinen Garten? Um diese und andere außergewöhnliche und pflegeleichte Rosen kennen zu lernen, schau doch mal in meiner Staudengärtnerei vorbei oder besuch mich Mittwoch vormittags auf dem Markt in Mattsee oder am Freitag am Braunauer Bauernmarkt.
Eierschalen
Sie enthalten wertvolles Kalzium. Je feiner man sie zerkrümelt bzw. mahlt, desto besser und schneller können die Pflanzen sie aufnehmen. Besonders freuen sich darüber Tomaten, Beerenfrüchte, Kohl und Rosen.
Schalen von Zitrusfrüchten
Dieser tolle Tipp stammt von meiner Freundin. Zitronen- und Orangenbäumchen gedeihen prächtig, wenn du ihnen getrocknetes und gemahlenes Pulver aus den Schalen ihrer Früchte praktisch zurückgibst. Ebenso wie Kaffeesatz kann es oberflächlich etwas eingearbeitet werden.

Einen optimalen Flüssigdünger für Tomaten kannst du dir ebenfalls selbst herstellen. Dazu benötigst du ca. 1 kg frische Beinwellblätter und gießt sie mit 10 Liter Wasser auf. Danach rührst du täglich einmal um, bis sich keine Blasen mehr bilden. Das dauert in der Regel ca. 8 Tage. Dann ist der Dünger gebrauchsfertig. Er wird 1 : 20 mit Wasser verdünnt . Dieser Dünger hat im Gegensatz zu gekauften Tomatendünger oder Brennesseljauche einen großen Vorteil, nämlich dass er ein ausgewogenes Nährstoffverhältnis besitzt. Zudem verbessert er den Geschmack deiner Tomaten. Gekaufter Tomatendünger oder Brennesseljauche enthalten oft zu viel Stickstoff und Kalium. Das regt zwar das Wachstum an, nicht aber die Blütenbildung. Ein Kaliumüberschuss kann auch Blütenendfäule verursachen. Wenn es dir zu aufwendig ist, Jauche herzustellen, kannst du die Beinwellblätter auch trocknen und das Pulver in die Erde einarbeiten.

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