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Natternkopf bei Corona?

  • Autorenbild: Ricarda
    Ricarda
  • 16. Feb. 2022
  • 2 Min. Lesezeit

Kürzlich rief mich eine nette Dame an und fragte mich nach Natternkopf. Von ihrer Nachbarin habe sie den Tipp bekommen, jeden Tag mindestens einen Liter Tee davon zu trinken. Der Natternkopf würde bei Erkältungen, Grippe und Corona helfen.

Ob der Natternkopf tatsächlich bei Corona hilft, weiß ich leider nicht. Was ich aber weiß: wer täglich solche Mengen trinkt, tut seinem Körper nichts Gutes. Der wunderschöne Natternkopf ist ein Raublattgewächs und enthält, wie viele seiner Art, Pyrrolizidinalkaloide. Diese Stoffe benutzt die Pflanze gegen ihre Fressfeinde. Allerdings sind ihre Abbauprodukte lebertoxisch, und sollten daher nicht in solchen Mengen getrunken werden.

Kulinarisch jedoch können die Blätter und Blüten in kleinen Mengen gerne verwendet werden.

Auch Insekten finden mit dem Natternkopf eine wichtigste Nahrungsquelle. Gerade in der Trachtlücke zwischen Juni und Juli blüht der Natternkopf sehr üppig!


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Aber zurück zu den verschiedenen Wirkungen unserer Heilpflanzen. Auch sie können Nebenwirkungen haben und viele sind nicht zum Dauergebrauch geeignet. Wie schon Paracelsus sagte „Alle Ding sind Gift und nichts ohn´ Gift, allein die Dosis machts, dass ein Ding kein Gift ist“.


Hier ist die Pfefferminze ein gutes Beispiel. Sie schmeckt und tut zudem der Verdauung gut. Auch bei Spannungskopfschmerzen soll sie eine ähnliche Wirkung haben wie Paracetamol. Trotzdem kann ein Zuviel die Magenschleimhaut reizen. Darum ist es ratsam, immer wieder mal die Teesorte zu wechseln und auch ansonsten Heilpflanzen kurmäßig, d. h. nicht länger als drei Wochen anzuwenden oder Pausen einzubauen.


Weiters erwähnenswert ist unser heimischer Efeu, welcher in Alkohol ausgezogen als wunderbares Hustenmittel wirkt. Was viele aber vielleicht nicht wissen ist, dass er in zu hoher Dosis giftig ist und deshalb nur wohldosiert verwendet werden kann. Auch seine Beeren und die Altersform der Blätter solltest du auf keinen Fall verwenden.


Übrigens: Bei uns wächst der Efeu an der alten Scheune und ich mache mir jedes Jahr ein tolles Fein- und Wollwaschmittel aus seinen Blättern. Hierzu ist die Altersform seiner Blätter ideal, da sie mehr waschaktive Substanzen enthalten. Diese Saponine eignen sich hervorragend, um Wäsche zu reinigen. Dazu schneide ich seine Blätter klein und koche sie ca. 15 Minuten im Wasser. Danach lasse ich die Brühe abkühlen, siebe sie ab und gebe einige Tropfen Zitronenöl und einen Schuss Essig dazu. Ich fülle sie in saubere Flaschen. Kühl gelagert hält sie sich sehr gut.

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Efeublätter Altersform


Wenn du dich mehr mit Kräutern und ihren Anwendungen auseinandersetzten willst, kannst du dich gerne nach meinen Kräuterkursen bei mir erkundigen.

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© Rikarda Schöberl

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