Nützliche Gartendeko
- Ricarda

- 13. Apr. 2020
- 2 Min. Lesezeit
Dieses Osterwochenende ist mir aufgefallen, dass viele Wildbienen unterwegs waren und eifrig nach Nistmöglichkeiten gesucht haben.

Bei uns in Mitteleuropa gibt es weit über 500 verschiedene Arten von ihnen. Die häufigste bei uns anzutreffende Art ist die gehörnte Mauerbiene. Wildbienen, aber auch Hummeln, die ebenso zu der großen „Wildbienenfamilie“ zählen, sind neben den Honigbienen die wichtigsten Bestäuber der Pflanzen. Ca. 80% unserer Pflanzen benötigen Insekten zur Bestäubung. Allerdings wird durch immer mehr versiegelte Flächen und Böden, das Verschwinden vieler Futterpflanzen und Lebensräume ihr Überleben immer schwerer. So stehen zwischenzeitlich mehr als 50 % von ihnen auf der „Roten Liste“.

Wer einen eigenen Garten hat, kann allerdings viel für die pelzigen Flieger tun. Fünfzig Prozent der Wildbienen graben ihre Nistgänge in den Boden, nur etwa zwanzig Prozent von ihnen nisten in Hohlräumen. Wichtig für die meisten Wildbienen sind somit offene Böden, Magerwiesen oder locker bepflanzte Flächen, vorzugsweise mit hohem Sandanteil. Ideal für sie ist es auch, Totholz im Garten zu belassen oder auch „Baumruinen“ stehen zu lassen. Wir haben eine tote Weide im Garten , genauso einen Obstbaumstamm, der einst einem Sturm zum Opfer gefallen ist. Beide werden gerne von Schlupfwespen und verschiedenen Wildbienen als Brutstätte angenommen. Ich konnte gestern mit viel viel Glück und natürlich auch etwas Geduld eine Biene dabei beobachten und sogar fotografieren wie sie eine „Höhle“ inspizierte.

Im Handel werden viele Insektenhotels angeboten, wer aber Zeit und Lust und Ideen hat, kann sich ein solches Schmuckstück auch selbst herstellen. Dabei sind der Fantasie keine Grenzen gesetzt, wenn wir einige Regeln befolgen. Insektenhotels helfen den Wildbienenarten, die Brutröhren anlegen.

Eine Freundin von uns hatte eine tolle Idee. Sie brachte Martin, meinem Mann, einen alten Pfosten und bat ihn, daraus ein „Bienenhotel“ für ihren Garten zu machen. So bohrte mein Mann unterschiedlich dicke Brutröhren und setzte dem Pfosten dann noch einen „Deckel“ drauf, der das Holz und die Tiere vor Nässe schützen sollte. Wir waren so begeistert, weil das ganze einerseits den Wildbienen nutzt, ebenso anderen Insekten eine Überwinterungsmöglichkeit bietet, aber auch eine tolle Deko für den Garten darstellt, sodass wir uns selbst noch zwei Insektenhotels aus einem alten Zwetschkenstamm machten.

Zu beachten ist jedenfalls, dass die Einflughülsen glatt sind, damit sich die Bienen nicht ihre zarten Flügel verletzen. Ebenso sollte ein Dach vor Regen und Schnee schützen. Das ist wichtig, da die meisten Larven die Brutgänge erst im Jahr darauf verlassen und Nässe zur Fäulnis der Brut führen kann. Deshalb ist es auch gut, dass die Einfluglöcher südseitig sind. Zu guter Letzt sollen natürlich auch Futterpflanzen in der Nähe wachsen. Wichtig ist, dass immer etwas blüht. Zur Zeit werden Traubenhyazinthen (Muscari), Staudenwicken (Lathyrus vernus), wie hier im Bild,

Zypressenwolfsmilch (Euphorbia-Arten), Steinkraut (Allyssum-Arten) und Kühchenschelle
(Pulsatilla vulgaris) gerne angenommen. Allerdings brauchen auch Wildblumen, wie Löwenzahn, Gundelrebe und Gänseblümchen ihren Platz im Garten!
Ein Meisenpaar entdeckte allerdings, dass unser Baumstamm ein Astloch und dahinter eine kleine Höhle hatte….Kurzerhand wurde aus dem Insektenhotel ein Vogelhäuschen. Wir mussten nur noch eine kleine Anflughilfe anbringen….Na, vielleicht klappt es ja dann im nächsten Jahr!




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