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Räuchern - altes Wissen neu entdeckt

  • Autorenbild: Ricarda
    Ricarda
  • 20. Dez. 2021
  • 2 Min. Lesezeit



Räuchern, d.h. das Verbrennen von Pflanzen, Harzen und aromatischen Hölzern ist wahrscheinlich fast so alt wie die Menschheit. Bei uns ist es irgendwann in Vergessenheit geraten. Seit einiger Zeit allerdings haben viele Menschen das Räuchern für sich wiederentdeckt. Auch wenn es für viele keine rituelle Bedeutung mehr hat, so kann es uns doch helfen, etwas innezuhalten, die Seele baumeln zu lassen...

Keiner unserer Sinne ist so stark mit unserem Gedächtnis verbunden, wie der Geruchssinn. Düfte und Gerüche beeinflussen unser Nervensystem, unsere Gefühle und unsere Stimmung. Angenehme Gerüche lassen uns Entspannen, Träumen, Loslassen, auch Zeitreisen machen: Wenn ich Weihrauch rieche, sehe ich meinen Vater vor mir, der jedes Jahr um die Weihnachtszeit unser Haus ausräucherte.


Geräuchert wird zu verschiedenen Anlässen, wie z.B. zum Reinigen von Häusern, zum Entspannen zum Meditieren, zu Jahreszeitenfeiern.

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Vielleicht willst du dir ja auch eine Räucherecke im Garten anlegen. Ich will dir einige Pflanzen dafür vorstellen:


Die älteste Räucherpflanze ist wohl der


Beifuß (Artemisia vulgaris)


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Dieses alte Frauenkraut wurde immer schon geräuchert, um Frauen in ihren verschiedenen Lebensphasen zu begleiten. Beifuß ist außerdem vom reinigender, aber auch beruhigender Wirkung. So sorgt er am Abend für tiefen, erholsamen Schlaf.


Beifuß ist in der Pflege sehr anspruchslos. Allerdings benötigt er Platz. Er kann eine Höhe von 1,5 Metern erreichen. Geerntet und getrocknet wird er kurz vor der Blüte.

Sehr dekorativ und aromatisch sind auch viele seiner Verwandten, wie z. B. der Präriesagestrauch (Artemisia ludoviciana). Diese winterharte Pflanze mit ihren silbergrauen Blättern wurde in Nordamerika zum Räuchern verwendet.

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Der imposante


Alant (Inula helenium)


wird seit jeher zum Räuchern verwendet. Sein volkstümliche Name Weihrauchwurz lässt uns erahnen, dass seine Wurzel einen weihrauchähnlichen Duft verströmt. Geräuchert soll uns diese Sonnenpflanze besonders im Winter vor Traurigkeit und depressiver Verstimmung schützen.

Alant ist eine wunderschöne Solitärstaude mit leuchtend gelben Blüten. Er liebt es sonnig und mag nicht allzu trocken stehen.

Seine Wurzeln werden im Spätherbst geerntet, kleingeschnitten und gut getrocknet. Am besten teilst du den Wurzelstock, sofern er groß genug ist, nimmst dir die Hälfte und gräbst die andere wieder ein. Er treibt problemlos wieder aus!


Auch Gräser, wie das


Mariengras (Hieroloche odoratum)


duften herrlich süß, wenn du sie räucherst. Mariengras hat eine entspannende und beruhigende Wirkung. Seinen Namen hat es wohl daher, weil laut einer Sage, Maria ihr Kind in eine Krippe, die mit Mariengras ausgelegt war, bettete.

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Mariengras liebt eher feuchte Böden. Unser heimisches Ruchgras, das ebenso verwendet werden kann, gedeiht auf trockenen, mageren Böden.

Du kannst die Gräser trocknen und kleinschneiden, aber auch zu Räucherzöpfen flechten.


Sehr aromatisch ist der


Salbei (Salvia officinalis)


Er ist ideal um Häuser zu reinigen, aber auch um deine Konzentration zu steigern. Unangenehme Gerüche, z. B. in der Küche, werden schnell vom Salbeiduft neutralisiert.

Salbei mag es, wie die meisten Kräuter aus dem Süden, sonnig und trocken. Seine Blätter erntest du am besten vor der Blüte, da dann der Gehalt der ätherischen Öle am höchsten ist. Sein bestes Aroma entwickelt er übrigens, wenn du dem Boden Sand hinzumischst.



Mein Favorit ist übrigens der Weiße Salbei (Salvia apiana). Sein harziges Aroma ist unvergleichlich. Aus ihm binde ich Räucherbündel. Der Weiße Salbei ist nicht winterhart, er sollte bei stärkeren Frösten ins Haus.

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Vielleicht habe ich dein Interesse ein bisschen geweckt. Es gibt noch viele Pflanzen, die du zum Räuchern verwenden kannst. Du kannst kreativ werden und deine eigene Mischung kreieren.

 
 
 

1 Kommentar


Waltraud Reiter
Waltraud Reiter
21. Dez. 2021

Danke Rikarda, sehr interessant

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© Rikarda Schöberl

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