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Von warmen Tagen und kalten Nächten

  • Autorenbild: Ricarda
    Ricarda
  • 16. Apr. 2020
  • 3 Min. Lesezeit

Diese warmen Fast-Sommer-Tage wecken die Lust, im Garten zu arbeiten, zu pflanzen und Gemüse auszusäen. Auch bei uns in der Gärtnerei werden die Kunden mehr und im Moment wollen viele von ihnen Kräuter anpflanzen. Einer Kundin ist ihr Rosmarin dem Spätfrost zum Opfer gefallen, was sie sehr bedauerte, weil sie ihn schon einige Jahre gut überwintern konnte. Aber durch die doch sehr warmen Tage baute er seine Frosthärte ab und die darauffolgenden Nachttemperaturen von bis minus sechs Grad waren ihm dann leider zuviel.


Die meisten Rosmarinarten überstehen Nachttemperaturen von bis zu – 10 Grad problemlos. Eigentlich ist es auch nicht die Kälte, die dem Rosmarin – aber auch allen anderen mediteranen Kräutern – zu schaffen macht, mehr noch schadet ihnen Feuchtigkeit und Schnee. Es gibt auch spezielle Züchtungen, wie Rosmarin „Veitshöchheim“ oder Rosmarin „Arp“, die besonders winterhart sind und kurzzeitig auch bis zu mehr als – 20 Grad verkraften. An eine Hausmauer in durchlässige Erde gepflanzt, trotzen sie Kälte und Frost. Meinen Rosmarin „Arp“ habe ich in den unbeheizten Folientunnel gepflanzt. Dort wächst er schon seit zehn Jahren und hat zwischenzeitlich eine Höhe von sicherlich 1.8 Metern erreicht. Dort ist es im Winter zwar sehr kalt, aber trocken!

Aber auch beim Rosmarin gibt es einige „Mimöschen“, die kalte Winter nicht gerne draußen verbringen. Wie z.B. der so wunderschön dunkelblau blühende „Salem“. Jetzt allerdings kann er bedenkenlos nach draußen gestellt werden. Ein bis zwei Minusgrade machen ihm nichts aus.


Vorsicht ist jedoch bei den meisten Basilikumarten geboten. Sie haben Probleme mit kalten Nächten. Temperaturen unter zehn Grad - und wenn sie auch nur von kurzer Dauer sind – verursachen einen Kälteschock und können tödlich sein. Ich rate meinen Kunden, noch zu warten, um die wärmeliebenden Pflänzchen ins Gewächshaus zu pflanzen, denn die heißen Tage und die darauf folgenden kalten Nächte stressen den Basilikum und machen ihn anfällig für Pilzkrankheiten wie den Grauschimmel.

Einer meiner Basilikumfavoriten ist ein Mitbringsel von meiner Lieblingsinsel aus Griechenland. Ein Taxifahrer erzählte uns damals von den wunderbaren Eigenschaften dieses Krauts und schenkte mir einen Steckling, den ich gut eingepackt mit nach Hause brachte. Dieser entwickelte sich zu einem schönen Strauchbasilikum mit wunderbar mildem Zimtaroma. Trotzdem er sehr wärmeliebend ist, ist er jedes Jahr bei meinen Kunden sehr gefragt.

Allerdings, es gibt wenige, aber doch sehr robuste Basilikumarten. Das Bekannteste ist wohl „African Blue“, ein Strauchbasilikum mit dunkleren Blättern und purpurnen Venen. Dieses Basilium ist eine wahre Bienen- und Hummelweide. Es bildet keine Samen und kann nur durch Stecklinge vermehrt werden.


Ein anderes Basilikum, das gut mit Regen und niedrigen Temperaturen klarkommt, ist das „Wilde Basilikum“ (Ocimum americanum). Es scheint mir zudem auch schneckenresistent zu sein. Sein Aroma harmoniert gut mit Tomatensossen. Ich mag es auch gern im Pesto oder über den Tomatensalat.

Das robusteste Basilikum vom allen kommt ursprünglich aus Mexiko. Es wird Paprika- oder Madeirabasilikum (Ocimum selloi) genannt und verträgt sogar leichten Frost. Auch das Überwintern im Haus gelingt bei ihm immer ohne Probleme! Die ledrigen Blätter eignen sich sogar zum Einfrieren. Der Duft und der süße Geschmack erinnern an Anis und Nelken. Es passt gut zu Nudelgerichten. Aber auch ein Tee davon schmeckt herrlich und soll zudem bei Magenproblemen und Halsschmerzen helfen.

Aber eigentlich schmecken die meisten Basilikumarten in Teemischungen und entfalten dort ihre entspannende Wirkung bei Stress.

Neue Erkenntnisse zeigen, dass Basilikum bei Haarausfall und dünner werdendem Haar hilft. Dazu könnt ihr euch selbst einen Ölauszug herstellen. Ich nehme dazu Arganöl, lege Basilikumblätter, - blüten und -samen hinein und lasse es einige Tage in der Sonne stehen. Danach seihe ich es ab. Mit diesem Öl massiere ich am Abend die Kopfhaut ein und lasse das Öl über Nacht einwirken, das ganze ein- bis zweimal pro Woche.

Aber auch über den Salat gegossen ist Basilikumöl ein Genuss!


 
 
 

2 Comments


Ricarda
Ricarda
Apr 19, 2020

Liebe Gerti, danke für deinen netten Kommentar, ein Lob von einer Kollegin freut mich !

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huber-61
Apr 18, 2020

liebe Rice, danke für deine tollen Infoseite, schöne Bilder sehr bereichend

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© Rikarda Schöberl

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