Was blüht denn da - Eine Gartenrunde im Mai
- Ricarda
- 14. Mai 2020
- 2 Min. Lesezeit
Heute möchte ich euch gerne mit in meinen Garten nehmen und euch vier Pflanzen vorstellen, die mir im Moment besonders ins Auge stechen.
Niemand kommt gerade an unserem
Judasbaum (Cercis siliquastrum)

vorbei, ohne stehenzubleiben und ihn zu bewundern. Seine rosaroten Blüten leuchten mit der Sonne um die Wette und da sie vor dem Blattaustrieb erscheinen, sind sie dadurch noch auffälliger. Die Blüten sind essbar, sie schmecken süß, etwas parfümiert und eignen sich, um Salate oder Desserts aufzupeppen. Aber auch die Bienen lieben diese Blüten, da sie große Mengen an Nektar und Pollen enthalten. Deshalb wird der Judasbaum andernorts auch Bienenbaum genannt - Imker in Asien pflanzen ihn gerne in der Nähe ihrer Bienen. (Weitere Bienenpflanzen findet ihr auch in meinem Blog "Nützliche Gartendeko")
Der gewöhnliche Judasbaum – es gibt noch einige andere Arten – kommt ursprünglich aus Südeuropa und Vorderasien. Er kommt gut mit unserem Klima zurecht und liebt einen sonnigen Standort. Beim Pflanzen ist es von Vorteil, etwas Sand zuzumischen, da ihm Staunässe nicht behagt.
Durch seine Blüten, die schirmförmige Krone und seine goldgelbe Herbstfärbung gehört er zu den schönsten Gehölzen für unsere Gärten. Er wird im Schnitt vier Meter hoch.
Einer Sage nach soll sich der Jünger Judas an diesem Baum erhängt haben. Wahrscheinlicher ist es allerdings, dass sich der Name aus dem Französischen "Arbe de Judée" (Baum aus Judea) ableitet.
Etwas weiter zwischen den Sträuchern und im lichten Halbschatten verzaubern mich die
Akeleien

mit ihrem besonderen Charme. Da sich Akeleien gerne untereinander kreuzen, gibt es im Garten nach einiger Zeit viele Variationen. Ich freue mich jedes Jahr wieder über die unterschiedlichsten Blütenformen und -farben.
Akeleien gedeihen am besten im Halbschatten und passen gut in Kombination mit dem hohen Storchschnabel ( Geranium psilostemon), wie hier im Bild.

Sie gehören zur Familie der Hahnenfußgewächse und sind daher giftig. Durch unzählige Züchter

gibt es Unmengen von verschiedenen Sorten, die schönste von allen soll aber die Goldakelei (Aquilegia chrysantha) sein. Ihre gelben großen Blüten blühen außerdem länger als die ihrer Schwestern.
Ziemlich in der Nähe finde ich die
Goldnessel (Lamium galeobdolon)

Die Gold- oder Gelbe Taubnessel gedeiht und blüht sogar im Vollschatten. Auch hier unter den Haselnussbüschen findet sich bald eine Hummel ein. Wie alle anderen Taubnesseln, ist auch die gelbe eine Hummelpflanze. Besonders von langrüssligen Hummelarten werden ihre Blüten angeflogen. Erdhummeln kommen nicht an den Nektar, deshalb beißen sie kurzerhand die Blüten seitlich auf!
Die Goldnessel ist ein robuster und wüchsiger Bodendecker und harmoniert mit Akeleien , Farnen und Schaublättern (Rodgersien).
Ihre Blüten, Triebe und Blätter sind essbar und ihr Geschmack erinnert an Steinpilze. Dadurch verfeinern sie jedes Risotto, wenn sie zehn Minuten vor Ende dazugegeben werden.
Zum Schluss möchte ich euch noch meinen
Kronrhabarber (Rheum palmatum tanguticum)

vorstellen. Er hat sich nach einigen Jahren zu einem Prachtexemplar entwickelt und alles an dieser Pflanze strotzt im Frühling vor Energie. Am faszinierendsten finde ich, wenn sich die Blüte entfaltet. Der Kron- oder Medizinalrhabarber kommt ursprünglich aus China und wird dort aufgrund seiner Wirkstoffe als Heilpflanze benutzt. Allerdings die Wurzel, nicht die Blattstiele.
Im Garten braucht er Platz und will gesehen werden!
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