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Über das Nicht - Tun im herbstlichen Garten

  • Autorenbild: Ricarda
    Ricarda
  • 4. Okt. 2020
  • 2 Min. Lesezeit

Die meisten Stauden sind jetzt abgeblüht, ihr Laub wird gelb oder sieht schon ziemlich vertrocknet aus und viele von uns wollen jetzt die sonnigen Tage nutzen, um ihren Garten aufzuräumen. Was heißt: Zurückschneiden, Laub rechen, etc. ….aber ist das auch sinnvoll?


Bereits jetzt, wo es nachts deutlich kälter wird, beginnen Insekten mit der Suche nach geeigneten Winterquartieren, was sich für viele aber angesichts der aufgeräumten Gärten nicht einfach gestaltet. Viele unserer Insekten überwintern im Larvenstadium oder als Ei in den verbliebenen Stielen von Stauden. Das Heupferdchen z. B. schlitzt Pflanzenstängel auf und legt seine Eier darin ab. Wildbienen suchen sich ihr Winterquartier ebenfalls oft in hohlen Stängeln. Laub- und Reisighaufen werden gerne von Laufkäfern – die fressen Schnecken! – Marienkäfern und Florfliegen aufgesucht. Ein unaufgeräumter Garten sichert somit unseren Insekten das Überleben im Winter.


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Im Frühling dann sollten wir freilich nicht schon bei den ersten Sonnenstrahlen beginnen, ihre Quartiere abzuschneiden oder wegzuräumen, sondern beobachten, wann die Insekten wirklich ihre Schlafplätze verlassen.

Allerdings profitieren nicht nur unsere Käfer und Schmetterlinge davon, wenn wir im Herbst die Gartenschere gegen ein gutes Buch eintauschen, sondern auch die Pflanzen selbst. Das vertrocknete Laub der Stauden schützt diese vor gefährlichen Kahlfrösten und ihre Wurzeln vorm Austrocknen. Stauden, die nicht zurückgeschnitten werden, treiben im Frühling viel kräftiger aus und entwickeln sich zu gesünderen Pflanzen. Laub im Staudenbeet schützt Mikroorganismen, die in der obersten Bodenschicht leben, es zersetzt sich über den Winter und reichert dadurch unsere Blumen- oder Gemüsebeete mit Nährstoffen an. Deshalb darf das Laub auch unter Hecken und Bäumen liegen bleiben. Die einzige Ausnahme sind Rasenflächen. Hier kann liegengebliebenes Laub zu Schimmelbildung führen.


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Die Samenstände vieler Stauden bieten ebenfalls Nahrung für die Vögel. Besonders gerne fressen sie die Samen der Engelwurz, von Flockenblumen, der Königskerze und der Karde.


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Auch die Beeren vieler Sträucher, wie Wildrosen, Weißdorn, Heckenkirsche, Liguster und das Pfaffenhütchen bereichern das Nahrungsangebot für unsere Vögel. Allein die Samen vom Pfaffenhütchen werden von vierundzwanzig Vogelarten gefressen. Deshalb sollten auch die Sträucher erst im Frühling zurückgeschnitten werden.

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Außerdem – so finde ich - passen vertrocknete Blütenstände und Gräserähren wunderbar in den herbstlichen Garten und lassen sich mit etwas Fantasie hübsch „verpacken“, wie hier die geflochtenen Taglilienblätter.



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Also - einfach mal nichts tun - stehen lassen und die Herbstsonne genießen!




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© Rikarda Schöberl

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